Auf den ersten Blick haben Hannover und Venedig tatsächlich nicht viel gemeinsam. Doch wer tiefer in die Geschichte einsteigt, findet Verbindungen zwischen der Lagunenstadt und Hannover. So steht die berühmte Rialtobrücke genau an der Stelle, wo sich einst die ersten Siedler auf der Insel Rivus Altus niederließen. Dies wiederum ist der lateinische Name für „Hohes Ufer“, dem Gründungsort unserer Stadt – und ebendort soll am 1. Juni diesen Jahres für einen Tag ein Stück Venedig an die Leine geholt werden.
Das ist das Ziel eines aufwendigen, rund 60.000 Euro teuren Bühnenprojekts, das die Hochschule Hannover, das Historische Museum und viele weitere Kooperationspartner in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Studienzentrum in Venedig auf die Beine stellen wollen. Das Flussufer selbst wird zur Theaterkulisse: Mehr als 100 bunt kostümierte Schauspieler, Statisten, Musiker und Sänger werden am Hohen Ufer, vor der historischen Kulisse des Historischem Museums, eine Performance inszenieren, die das Publikum auf der anderen Uferseite in eine venezianische Traumwelt versetzen soll.
Auch die Leine fungiert als Bühne: Eine von Studenten entwickelte, aus schwimmenden und fest installierten Holzmodulen begehbare Furt, dem Motto „Walk the Leine“ gewidmet, verbindet die beiden Ufer miteinander und rückt diesen geschichtsträchtigen Ort am Wasser als Erlebnisraum in den Fokus der Aufmerksamkeit.
Kurt Masur, äußert sich anläßlich seines Konzertes mit dem London Philharmonic Orchestra am 4. Februar 2012 im Kuppelsaal in Hannover auch über unsere Stadt. Er beschreibt Hannover als „gepflegte Stadt, eine Stadt mit Stolz“, aber auch eine Stadt, von der er denkt, “ sie könnte poetischer sein, weniger geschäftsbetont“ und verweist auf Städte wie Venedig, „die so gebaut sind, dass sich die Menschen an ihnen erfreuen.“